Nach diversen Pflichtveranstaltungen und einige Blessuren und
Erfahrungen später sollte unser großes Ziel in greifbare Nähe rücken.
Das, worauf alle FFC'ler monatelang, teilweise jahrelang, hingearbeitet
hatten, stand endlich an: Die Fahrt nach Battle (GB) zur Battle of Hastings 1066-2006.
Irgendwann ging es dann auch mal auf die Fähre und Richtung
Schlachtfeld. Auf der Fähre haben wir einige andere Mitstreiter des FFC
aus NRW getroffen und eine äußerst lustige Überfahrt verbracht. Wir
vereinbarten getrennt nach Battle zu fahren. Die einen wollten entlang
der Küste fahren, um Dover-Castle zu bestaunen, wir wollten direkt nach
Battle durch Innenland fahren.
Der Linksverkehr war anstrengend, aber machbar. In Battle angekommen,
stellten wir fest, dass wir noch nicht auf den Zeltplatz durften.
Schließlich war es erst knapp 7 Uhr morgens. Nach so vielen Stunden des
Sitzens waren wir aber so ungeduldig und wollten nicht länger in dem
kleinen Transporter eingezwängt sein. Mittlerweile hatte sich der Duft
von Fellen mit dem der Menschen und diversen metallischen Gegenstände
vermischt, so dass es im Transporter auch eher ungemütlich wurde.
So liefen wir also etwas planlos durch Battle. Schauten uns die Kirche
an, die gegenüber dem Gelände der Battle Abbey steht und gingen dann
deftig und englisch frühstücken. Die alte Dame hinter der Theke war
ausgesprochen freundlich und fragte sogleich, ob wir Darsteller der
Battle of Hastings wären. Als wir ihr sagten, dass wir extra aus
Deutschland angereist wären und auf der "Siegerseite" stehen würden, war
sie total begeistert und wünschte uns fröhlich trällernd "join it".
Vor der Schlacht wurden die Kämpfer durch einen Geistlichen gesegnet. Es
war fantastisch, das Meer von grün-roten Schilden zu sehen, die sich
nach und nach niederknieten oder zumindest ehrfürchtig das Haupt
senkten. Dann erster Angriff, zweiter Angriff, Gegenangriff, Reiter
stürmen das Schlachtfeld, Bogenschützen ranntebn, Menschen fielen, ein
großes Getümmel. Und schwupp war die Flagge erobert und der Kampf
gewonnen. Im nachhinein kommt es mir nicht mehr so vor als habe das
alles fast 5 Stunden gedauert.
Am zweiten Schlachttag das gleiche Spektakel. Allerdings blieb ich im
Lager, da auch andere der Gruppe die Chance haben sollten alles ganz nah
zu erleben. Und irgendwie sollte ich mich um die Feuerstelle kümmern
und wurde dann vom Klicken eines Fotoapperates wach...ich war am Feuer
eingeschlafen und muss im Stroh an der Feuerstelle liegend ein
aschenputtelgleiches Bild geboten haben. Die Touris fanden es jedenfalls
"marvelous". Ich will nicht wissen, in wie vielen privaten Fotoalben
ich auftauche :)
Abends wurde reichlich gelacht, gequatscht, über die Erlebnisse
diskutiert und die Gemeinschaft gepflegt. Große Erfolge müssen
schließlich groß gefeiert werden.
Und nach 4 Tagen ging es dann leider auch schon wieder zurück in die Realität ...
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