Alaaf, Helau und was man sonst noch meint...

Da sind sie wieder.

Die tollen Tage.
Die fünfte Jahreszeit.
Das "Alaaf"- oder (in so manchen seltsamen Gebieten auch) "Helau"-Rufen.
Die Sitzungen mit "TÄTÄ TÄTÄ TÄTÄ".
Das "auf Knopfdruck" fröhlich sein.
Das Jubeln.
Die Heiterkeit.
Das Kostümieren.
Das Anders sein.

Eine jecke Zeit.
Aber auch:
Das maßlose Verhalten von Hecken- und Mauernpissern.
Das Getue von Grabschern und Begrabschten.
Das sich Volllaufen lassen.
Die kleinen und großen Quälerein
Die ernüchternden Erkenntnisse des Tags danach.

Das natürlich alles im Namen dieser Zeit.
Die Rede ist vom Karneval! 
Dieser herrlichen Zeit, in der es von Clown bis Zofe jedes Kostüm gibt, jeder sein und tun und lassen kann was er will, denn es ist ja Karneval.

Die Zeit der ausgelassenen Feste, der geilen Sausen und auch der schnellen Nummern. 

Die Zeit, die die meisten Menschen dazu nutzen sich ihre wenigen noch vorhandenen Gehirnzellen in möglichst kurzer Zeit auch noch weg zu trinken und stolz darauf zu sein.

Eine Zeit, die ich als Kind unheimlich toll fand. Kostümieren, feiern, fröhlich sein. Das war das Motto.

Als junger Erwachsener dagegen die Erkenntnis, das man das nicht braucht und auch in anderen Landkreisen nicht vermisst. Die festgefahrenen Meinungen "Man muss doch Karneval feiern. Skandal, wer das nicht tut!" nur noch anöden.

Aber was tun, wenn einem der organisierte Massenwahn, in Verbindung mit nicht ernst gemeinten und unweigerlichen Annäherungsversuchen, nur noch auf den Zeiger geht, man lieber seine Ruhe hätte???

So sehr ich das Rheinland sonst liebe und schätze, aber diese Tage sind schier unerträglich. Und wenn man zur Karnevalszeit keinen Urlaub machen kann um weit, weit weg zu kommen, heißt es leider nur: Augen zu und durch!

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